Die aus starren Materialien gefertigten Orthesen halten den Rumpf und somit die Wirbelsäule in der für die Therapie sinnvollen Position. Meist findet eine teilaktive Korrektur in der Sagitalebene und Horizontalebene statt, wobei zunächst die Lendenwirbelsäule passiv durch die Bauchpresse entlordosiert wird. Der Oberkörper des Patienten geht dadurch zunächst in die Vorneigung (Inklination). Der Patient richtet sich dann aktiv über den dorsalen oberen Orthesenrand (Hypomochlion) auf. (Reklination). Auf verschiedenen Druckniveaus kann in der Horizontalebene eine Korrektur der Skoliose und der Rotationen bewirkt werden. Die Scheuermann’sche Erkrankung Diese Deformation sei hier speziell erklärt. Durch Einbruch der Grund- und Deckplatten der befallenen Wirbelkörper bilden sich Keilwirbel, welche in der Summe zu einer Kyphose führen. Durch eine reklinierende Rumpforthese kann während des Wachstums eine Korrektur herbeigeführt oder zumindest Schlimmeres vermieden werden.
Beckenumfassung in Zwei-Schalen-System aus Kunststoff. Die ventrale Schale reicht von der Symphysenoberkante bis unter die Sternumspitze und weist eine starke Bauchpresse auf, welche entlordosierend wirkt, während die dorsale Schale bis zum Scheitelwirbel (Hypomochlion) reicht und im Bereich der LWS gefenstert ist. Dreipunkteprinzip. Die Aufrichtung über den dorsalen Rand geschieht aktiv.
Dieses Reklinationskorsett entspricht weitgehend dem Becker-Gschwend-Korsett. Allerdings befindet sich auf der ventralen Schale zusätzlich ein Federbandstab mit einer sternalen Druckpelotte, zur passiven Aufrichtung im Drei- bzw. im Vier-Punkte-Prinzip.
Bewegliches Korsett, Flexion oder Extension sind individuell einstellbar. Die Flexionswirkung führt den Rumpf immer wieder in die gewünschte Neutralstellung zurück.
Zwei-Schalen-System, aus festem Kunststoff, teilweise gepolstert, welches in verschiedener Technik abgenommen werden kann. Herstellung nach individuellem Gipsmodell (Cotrel-Rahmen, Sitzstellung zur Abflachung der LWS, liegend ect).
Idiopathische Skoliosen mit einem Krümmungswinkel von 25° bis 40° nach COBB; Scheitelwirbel nicht höher als Th 8
Spondylarthrose
Osteochondrose
Spondylodese
Frakturen LWS/TH11–12
Funktion
Ein symmetrisches Becken-Rumpf-Modul aus Polypropylen mit Schaumstoffpolster und dorsalem Verschluss. Die Module bestehen in verschiedenen Höhen und Lordosestellungen als Halbfabrikat und weisen eine starke Bauchpresse auf. Die Anpassung der Korrekturpelotten wird vom Orthopädie-Techniker entsprechend der Skoliose und dem Röntgenbild vorgenommen.
Idiopathische Skoliosen mit einem Krümmungswinkel von 25° bis 40° nach COBB; Scheitelwirbel nicht höher als Th 8
Funktion
Zirkuläre Kunststoffschale, ventraler Verschluss. Das Korsett ist extrem asymmetrisch modelliert, ohne Reklinationspelotten und ebenso ohne Bauchpresse. Der Patient muss sich durch die Anordnung der Druckpelotten mit den gegenüberliegenden Freiräumen bei der Atmung in diese Freiräume hineinbewegen. Dies bewirkt eine aktive Korrektur.
Idiopathische Skoliosen mit einem Krümmungswinkel von 25° bis 40° nach COBB; Scheitelwirbel nicht höher als Th 8
Funktion
Cheneau-Boston-Wiesbaden-Korsett, eine Kombination der Cheneau- und Boston-Prinzipien. Eine individuell gefertigte, zirkuläre Kunststofforthese mit dorsalem Verschluss
Für idiopathische Skoliosen mit einem Krümmungswinkel von 15° bis 40° nach COBB und nur geringer Rotation.
Funktion
Das Charleston Bending Brace besteht aus zwei lateralen Kunststoffschalen, die dorsal fest miteinander verbunden sind. Ventraler Klettverschluss. Die Orthese zwingt den Patienten in eine stark überkorrigierte Seitneigung. Die besten Ergebnisse bringt eine 23 stündige Tragezeit.
Idiopathische Skoliosen mit einem Krümmungswinkel von 25° bis 40° nach COBB; Scheitelwirbel nicht höher als Th 8
Funktion
Skoliosenkorsett mit dorsalem und ventralem Metallstab, an dem die einzelnen Druckpelotten schalenförmig angebracht werden. Die Haupt-Druckpelotte ist aus transparentem Plexidur (original). Das klassische Skoliosenkorsett.